Die Andacht aus dem aktuellen Gemeindebrief

Zu Tisch sitzen und miteinander essen. Ob in der Familie oder mit Freunden. Oder in der Gemeinde mit ganz verschiedenen Menschen.
Das kann ein kleines Fest im Alltag sein. Wir lassen es uns schmecken und begegnen einander.

Im besten Fall erzählen wir, wie es uns geht, und teilen nicht nur das Essen sondern auch Schönes und Schweres aus unserem Leben. Manchmal bringen wir auch Ärger und unschöne Gefühle mit. Besser ist es, wenn auch die auf den Tisch kommen. Anstatt sie unter den Tisch zu kehren, setzen wir uns zusammen, um uns auseinanderzusetzen.


Bestimmt fallen Euch solche Tisch-Momente ein, die besonders schön oder sehr bedeutsam gewesen sind. Ich denke sofort an einen Tisch, an dem wir mit einer palästinensischen Christin und einem jüdischen Siedler saßen. Es
war eine unglaublich intensive Begegnung zwischen zwei Menschen, die sich für Frieden einsetzen und sich weigern, Feinde zu sein.


Solche Tische brauchen wir gerade jetzt, wo die Gesellschaft sich rasant aufspaltet: Runde Tische für Demokratie und gegen Nationalismus und Menschenverachtung. Aber auch Stammtische, wo nicht nur Parolen über den Tisch gehen, sondern Gespräche, in denen zugehört und neu gedacht
wird. Überhaupt sind die Tischrunden gut, wo nicht alle die gleiche Meinung vertreten. Wo verschiedene Perspektiven gewünscht sind, wo Opfer gehört werden und wo es die Freiheit gibt, Fehler, ja vielleicht sogar Schuld, einzugestehen.

Jesus hat einen großen Traum: „Es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes.” Von allen Seiten kommen sie. Keine Angst vor Fremden. Es reicht für alle. Darauf gehen Christen zu und feiern das beim Abendmahl.

Pfarrer Jürgen Eckelsbach

 

Andacht von
Pfarrer Jürgen Eckelsbach

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