Die Andacht aus dem aktuellen Gemeindebrief
Ich sitze auf der Terrasse in meinem Pfarrhaus und die Sonne strahlt von einem wolkenlosen Himmel. Endlich. Denn wie lange war es kalt und regnerisch. Wie lange war es gar nicht sommerlich in diesem Jahr. Doch nun ist es so weit. Und ich genieße es.
Und ja, ich kenne auch das andere: Tage, die gar nicht hell werden wollen. Regentropfen, die unermüdlich an meiner Fensterscheibe trommeln und mir sagen wollen: Ja, uns gibt es auch. Nicht nur die Sonne. Und wir sind wichtig. Du wirst dich noch an uns erinnern, wenn es wieder trocken wird und alles zu verdorren droht. Im Moment aber ist meine Sehnsucht nach der Sonne, nach Licht und Klarheit in meinem Leben größer.
Ich strecke mich aus nach der Sonne, sauge die Strahlen in mich hinein. Und auf dem Markt, da habe ich mir Aprikosen gekauft und Marmelade daraus gekocht. Eingefangene Sonnenstrahlen sind das. Die Farbe der Marmelade trifft meine Sehnsucht. Dunkle Tage, dunkle Stunden gab es und wird es wieder geben. Aber die Sehnsucht nach Licht und Klarheit ist stark in mir. Stärker als das, was mich runterziehen will. Klar, auch ich habe mein Päckchen zu tragen. Auch ich schaffe nicht alles, was ich mir vornehme. Auch ich bin nicht perfekt. Aber wer ist das schon?
Im Gottesdienst, wenn ich verstorbenen Gemeindegliedern gedenke, zitiere ich oft den Satz Jesu, den er als Ermutigung und Stärkung an diejenigen weitergegeben hat, die sich nach dem Licht des Lebens sehnen. Jesus sagt: »Ich bin das Licht der Welt, wer mir folgt, irrt nicht mehr in der Finsternis umher. Vielmehr wird er das Licht des Lebens haben.« Jesus als Lichtquelle. Jesus als Sonne, die mir auch dann scheint, wenn Wolken mir den Blick auf die Sonne versperren. Was brauche ich mehr? Egal wie der Sommer auch wird. Er ist da. Für mich und auch für dich. Ganz gewiss. Daran will ich denken, wenn ich die Aprikosenmarmelade genieße, die richtig lecker geworden ist.
Andacht von
Pfarrer Detlef Main
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