Christuskirche
Das Gotteshaus an der Friedrich-Ebert-Straße wurde 1905 eingeweiht. Es entstand als Zentralbau. Es wirkt gedrungen und nicht sehr groß, hat aber doch 450 Sitzplätze. Der Architekt nahm durchaus historisierende Formen auf, vor allem außen, aber er kopierte sie nicht einfach, sondern zitierte und veränderte sie: Rundbögen und Pfeiler in Anlehnung an die Romanik, der Turmhelm nach barocken Vorbildern. Neu für einen Sakralbau waren die schlicht verputzten Außenwände, das kräftig profilierte Sockelmauerwerk verrät den Einfluss der damaligen Burgenromantik. Aber auch außen finden sich schon Merkmale des Jugendstils: Blumenranken und vor allem die Beschläge an den Eingangstüren.
Kanzelaltar
Ein Kreuz mit gleich langen Achsen (Griechisches Kreuz) bildet den Grundriss. Die Kreuzachsen tragen – wie ein großes Zelt – einen überkuppelten quadratischen Zentralbau.
Altar und Kanzel sind über- und hintereinander angeordnet („Kanzelaltar“). So bildet die Architektur ab, was den Reformatoren immer wichtig war: Das gepredigte Wort (Kanzel) und das sichtbare Wort des Abendmahls (Altar) sind gleich wichtig und aufeinander bezogen. Ein Bronzekreuz verbindet darüber hinaus Kanzel und Altar.
Ein halbkreisförmiges Gewölbe überspannt den Chorraum, der auch ungewöhnlicher weise die Empore für den Chor mit der Orgel trägt. Auch diese Anordnung hat einen inneren Zusammenhang: Im Spiel der Orgel, im Chorgesang und in der Predigt „spricht“ Gott zu uns. Die Bedeutung und Würde des Raumes wird durch das Spruchband auf dem hinteren Bogen mit Worten aus der Berufungsgeschichte des Jesaja unterstrichen: „Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth; alle Lande sind seiner Ehre voll“ (Jesaja 6,3).
Bemalung
Eine Besonderheit findet sich in der Innenraumgestaltung: es ist die Ausmalung und auch die sonstige Verwendung von Blüten und floralen Elementen. Die Ausmalung besorgte die Firma Berg aus Dortmund, die von Fritsche häufig herangezogen wurde. Im Bogen über der Orgel finden Sie stilisierte Blumen, die aufgrund ihrer Blattform und der angedeuteten Stacheln unschwer als Rosen zu erkennen sind. Hier findet man die Rose als ein uraltes Symbol für Christus.
Das waagerecht umlaufende Band des Schiffes zeigt, von einem Zweig ausgehend, abwechselnd Rosen und Passionsblumen, zu erkennen an dem Kringel und den drei Stempeln der Blüte.
Die Ausmalung ist ganz auf das Fundament unseres Glaubens, auf Christus, den Namensgeber unserer Kirche, ausgerichtet. Und so setzt sich die Darstellung von Pflanzen und Blumen überall fort: in den Fenstern, an der Brüstung des Chores, am Treppengeländer zur Kanzel.
Ihren Höhepunkt findet sie schließlich im vergoldeten Altarkreuz: In der Mitte des Kreuzes die Rose, in den Kreuzarmen Ähren und Trauben als Bezug auf das Abendmahl.
Die Verwendung von floralen Elementen setzt sich aber auch draußen an der relativ schmucklosen Fassade fort. Um die ganze Kirche, vor allem um die Fenster, finden Sie Blumenranken. Das geht bis hinauf zum Turmkreuz.